„Liebe ist das Einzige, das sich vermehrt, wenn man es teilt.“
Ich habe das große Glück, einen wunderbaren Mann, eine liebevolle Familie und wenige, aber sehr gute Freunde in meinem Leben zu haben. Was sind die größten Geschenke für ein glückliches Leben? Gesundheit und Menschen, die dein Herz berühren!
Oft wird das einem erst bewusst, wenn man in Situationen gerät, die dich an deine körperlichen und emotionalen Grenzen bringen.
Manche Menschen, wenn sie so eine Diagnose bekommen wie ich, wollen die ganzen Herausforderungen alleine meistern und oft wissen Familienangehörige gar nichts von ihren Belastungen.
Bei mir war das anders!
Ich schonte meine Familie und Freunde nur kurz, musste ich doch selbst all das, was da so Ende Jänner 2012 auf mich einstürmte, in mein zukünftiges Leben integrieren. Einmal die Tatsache an sich, dass ich von einem Tag auf den anderen schwer krank geworden war, und dann brauchte ich auch Zeit für mich, die Fülle an Informationen, Therapievorschlägen und Eindrücken zu verarbeiten . Dabei wolle ich keine fremden Stimmen von aussen hören, sondern so gut es ging meiner inneren Stimme lauschen.
Dies gelang mir in den ersten Tagen nach der Diagnose eigentlich gar nicht. Mein Kopf war immer im Vordergrund und er malte mir die unmöglichsten Szenarien aus, die meine Zukunft mit sich bringen würde.
Aber nach zwei Wochen hörte ich auch mein Herz wieder und das war dann der Zeitpunkt, meine Familie und Freunde in mein Geschehen zu involvieren und mir ihre Unterstützung, ihr Mitgefühl und ihre Hilfe angedeihen zu lassen.
Ich wurde so unsagbar liebevoll und einfühlsam aufgefangen, von jedem einzelnen in unserer großen Familie und meinen FreundInnen. Von jedem einzelnen nach seinem Vermögen!
Auch alle, wirklich alle meiner Massageklienten und -klientinnen schickten mir Nachrichten über mein Handy oder telefonierten mit mir und wünschten mir alles Gute und versicherten mir ihre guten Wünsche und ihre positiven Gedanken. Das ging sogar so weit, dass ich noch eine halbe Stunde vor meiner Operation Dankesschreiben schickte, weil so viele noch in den letzten Minuten an mich dachten.
Ach wie tat das gut!
Für mich war es der richtige Weg, mich in das soziale Netzwerk an Familie, Freunde und gute Bekannte hineinfallen zu lassen, so wie in ein weiches Netz, das dich auffängt und alles ein wenig leichter macht, was an und für sich sehr schwer ist.
Mein lieber Mann war mir jeden Tag eine große Stütze, Hilfe und Freude. Er deckte nicht nur dir Fürsorge eines Ehepartners für die erkrankte zweite Hälfte ab, sondern er war oft genug Psychologe und Berater , wenn mich die Tragweite des Geschehens zu überrollen drohte. Er tröstete mich viele, viele Male, wenn mich Ängste und Zweifel plagten. Er durchforstete das Internet, um alternative Methoden und Möglichkeiten für eine Heilung zu finden und er übernahm auch die ganze finanzielle Bürde, konnte ich doch nur mehr sehr eingeschränkt oder dann auch gar nicht meinem Beruf als Shiatsu Praktikerin nachgehen. Er stand hinter allen meinen Entscheidungen, die ich für meine Therapien wählte und er beeinflusste mich nie, auch wenn er sich, als ich mich für die Chemotherapie entschloss, sicher eine andere Gangart für mich gewünscht hätte.
Was hätte ich in dieser Zeit ohne ihn gemacht? Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ein Partner alle Schwierigkeiten mitträgt, die diese Erkrankung mit sich bringt. Und weil ich das weiß, fühlte ich mich immer getragen von seiner Liebe und bin unendlich dankbar, solch einen großartigen Menschen an meiner Seite zu wissen.
Ein Teil meiner Familie war nicht immer einverstanden mit meinem Weg, den zu gehen ich für mich gewählt hatte.
Aber als sie meine ganz tiefe Zuversicht und mein Vertrauen spürten, das ich in die Homöopathie und andere alternative Ansätze legte, bestärkten sie mich, indem sie mich unterstützten mit lieben Worten, Besuchen, Geschenken, Wünschen und Gebeten.
Ich spürte die Liebe und Sorge unserer Kinder und ihrer Partner, und meine über alles geliebten Enkelkinder ließen mich durch ihre Fröhlichkeit und ihre Zärtlichkeiten stundenweise vergessen, dass ich krank war.
Meine Eltern schickten sogar mehrere Briefe und Geldspenden an den Konvent des schon verstorbenen süditalienischen Heiligen, Pater Pio, den beide sehr verehren, um um Fürsprache für meine Heilung zu bitten.
Meine geliebte Schwester wurde durch meine Ernährungsumstellung zur begnadeten Bäckerin für zuckerfreie Vollkornkuchen und -torten, mit denen sie mich bei jedem Familienfest und vielen anderen Anlässen verwöhnte.
Mein Bruder trug schwer an der Tatsache, dass ich krank geworden war, auch wenn er nie darüber sprach, aber ich las es in seinen Augen.
Ich bekam auch so viel Aufmerksamkeit und Anteilnahme besonders von meinen Freundinnen. Sei es, dass sie mir Heilungsgeschenke machten, mich zu schwierigen Terminen begleiteten, mir Suppen kochten, als ich zu schwach war, um mich um mein Mittagessen zu kümmern, aber was das Wichtigste für mich war, ich konnte ihnen immer wieder mein Herz ausschütten und sie waren geduldige Zuhörerinnen und vor allem, ich konnte auch vor und mit ihnen meiner Traurigkeit Ausdruck verleihen und weinen, wenn mir danach war.

Der Himmel hat mir als Draufgabe auch noch eine Heilerin geschickt, die wie eine Sternschnuppe vom Himmel fiel. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, medial begabte Menschen für meine Heilung aufzusuchen, war ich doch immer der Meinung, diese, meine Krankheit, müsse ich selbst bearbeiten. Aber das Universum hat das anders gesehen und so wurde mir Elfi geschickt (Nomen est omen), die mich durch ihre Meditationen und ihren Kontakt zu vielen christlichen weiblichen und männlichen Heiligen mit nahm in diese himmlische, göttliche Welt.

Alle, wirklich alle nahmen mir einen Teil meiner Last ab. Auch wenn dir niemand die Tatsache erleichtern kann, dass du krank bist, so ist es unaussprechlich wichtig und heilsam, liebe Menschen an deiner Seite zu haben………….in guten wie in schlechten Zeiten.
Wie dankbar ich für all diese Menschen in meinem Leben bin, lässt sich nicht in Worte fassen. Ich merke nur, dass mein Herz sehr groß und weit geworden ist – und ich somit eine tiefe Resource habe, die Liebe, die mir entgegengebracht wird, an andere weiterzugeben.