Ernährung

Wenn du Informationen im Internet suchst,was du gegen deinen Krebs tun kannst, dann bekommst du als allererstes Hinweise bezüglich der Ernährung. Bevor ich erkrankte hatte ich mich mit dem Thema „Krebs“ nicht wirklich auseinandergesetzt und es  hatte auch  keine Notwendigkeit  bestanden, denn niemand in meiner Familie war an Krebs erkrankt und bis zu diesem Zeitpunkt auch niemand aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Das sollte sich aber schlagartig ändern. Aber wieder war ich die Vorreiterin, wie schon viele Male in meinem Leben, und so konnte ich nicht auf Erfahrungswerte von Freunden zurückgreifen, sondern musste  selbst auf die Suche gehen, oder um ganz ehrlich zu sein: Mein Mann übernahm diesen Part für mich. Er verbrachte viele Stunden vor dem Bildschirm seines Computers und las alles, was das Internet an Informationen her gab.
Plötzlich gab es gute Lebensmittel und solche, die man unbedingt meiden und weglassen sollte. Und da ich  nichts lieber werden wollte als gesund, fiel es mir nicht schwer, von einem Tag auf den anderen, auf vieles zu verzichten.
Wobei all das, was ich hier in diesem Kapitel schreibe und was auch auf alles andere von mir Geschriebene gilt:
Es handelt sich um Erfahrungen, die ich im Laufe meiner fünfjährigen Erkrankung gesammelt habe und um Informationen, auf welche ich bei meinen Recherchen gestoßen bin, aber ich kann und will  keine Garantie abgeben, dass du damit gesund wirst, dass du, wenn du all das machst, was ich gemacht habe, geheilt sein wirst. Nein!
Du musst Deinen eigenen Weg finden und Du wirst ihn finden! Ich bin nur diejenige, die Dir auf Deinem Weg vielleicht ein wenig das Gestrüpp entfernen kann und die Dir eventuell dabei helfen kann, dass Du nicht in die Dornen fällst.
Und nun möchte ich Dir eine Übersicht über all die Nahrungsmittel geben, die mir dabei geholfen haben, das Gefühl zu entwickeln, dass ich aktiv an meiner Heilung beteiligt bin und am besten und einfachsten geht das natürlich über das  Essen: Ich kaufe es ein, ich bereite es zu und ich esse es dann.

In einem Buch las ich diesen Satz: „Das Mittel gegen Krebs wird nicht im Labor sondern unter anderem auch auf unseren Esstellern entdeckt werden.“

WASSER:
Die meisten von uns trinken viel zu wenig Wasser. Wir trinken, wenn wir durstig sind und je älter man wird, desto weniger hat man das Bedürfnis zu trinken, da das Durstgefühl nachlässt. Was uns immer wieder gesagt werden muss:
Wasser ist ein Lebensmittel, und die Gründe, Wasser zu trinken liegen auf der Hand:
Wasser entschlackt den Organismus und entgiftet ihn auch. Auch ich habe viel zu wenig Wasser getrunken. Erst mein homöopathischer Arzt erinnerte mich wieder daran, wie wichtig es, besonders in meinem Falle und bei meiner Erkrankung ist, genug und ausreichend zu trinken. Wobei mit Trinken wirklich Wasser in seiner reinsten Form gemeint ist.
Im Ayurveda wird einem geraten, das Wasser eine viertel Stunde abzukochen, dann auskühlen zu lassen und anschließend über den Tag verteilt zu trinken.

Ich habe eine kurze Zeit diesen Rat befolgt aber es war mir dann einfach zu mühsam,  diese tägliche Prozedur vorzunehmen. Wir haben bei uns in Österreich  sehr gutes Wasser und es ist nicht schädlich, es aus der Leitung zu trinken. Ich bin auf diese einfache und unkomplizierte Variante übergegangen, denn Wasser ist überall verfügbar, auch wenn du unterwegs bist.

Wem das aber zu unsicher ist, der kann auf stilles Mineralwasser zurückgreifen oder auf die vielen Wasserangebote, die es in den Reformhäusern und Bioläden gibt. Mir war es gelinde gesagt einfach zu teuer, für etwas, das bei uns qualitativ hochwertig und kostenlos ist, zusätzlich Geld auszugeben. Aber das muss jeder so handhaben, wie es für ihn stimmig und richtig ist.

SAUERKRAUTSAFT:
Ich trinke seit 6 Jahren jeden Morgen ungefähr eine achtel Liter Sauerkrautsaft. Diesen Tipp bekam ich in der homöopathischen Klinik Santa Croce in Locarno im Jahre 2012. Sauerkrautsaft ist für unseren Darm wie ein Jungbrunnen. Da der Darm in unserem Körper das größte Immunorgan ist, sollten wir auch gut auf ihn acht geben. Die Milchsäurebakterien im Sauerkrautsaft finden wir auch in unserem Darm und diese Bakterien sind ungemein wichtig für eine intakte Darmflora und somit für eine gute Immunabwehr.
Das Um und Auf, wenn du Krebs hast, ist es, dafür zu sorgen, dass dein Immunsystem perfekt funktioniert. Denn bei einem guten Immunsystem haben Krebszellen keine Chance.

KAROTTENSAFT:
Erst im Jahre 2016 wurde ich von einem Freund und indischem Koch ,der ein riesiges umfassendes Wissen über die ayurvedische Heilkunst hat, darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es für krebskranke Personen ist, jeden Morgen einen halben Liter frisch gepressten Karottensaft zu trinken. Denn dieser ist für die Blutreinigung so notwendig . Ich habe dem Karottensaft einen Schuss Leinöl zugegeben,damit das fettlösliche Vitamin A  vom Darm besser aufgenommen werden kann.

ÖL-EIWEISS-KOST  nach Dr. Johanna Budwig:
Mit dieser so köstlichen und einfachen Diät wurde ich vertraut, als ich in der homöopathischen Klinik in Orselina in der Schweiz stationär für zwei Wochen aufgenommen wurde. Die behandelten Ärzte rieten den Patienten, anstelle des herkömmlichen Frühstücks mit Käse, Schinken, Semmeln und Weißbrot auf Topfen, Leinöl und geschroteten Leinsamen umzusteigen. Zusätzlich angeboten wurden uns frische Früchte und getrocknete Zwetschken (Pflaumen) Rosinen, getrocknete Marillen (Aprikosen), Datteln und auch Nüsse, die man je nach Belieben zum Topfen mischen konnte. Es entstand daraus ein sehr schmackhaftes, sättigendes und äußerst gesunden Frühstücksmüsli, welches ich als das „Budwig Müsli“ bezeichne.
Ich habe mich schon am ersten Tag mit dieser herrlichen Frühstücksvariante angefreundet und sie ist nun seit 6 Jahren in der warmen Jahreszeit, also von Mitte April bis September, mein täglicher Begleiter.
Leinsamen und schwarzer Sesam, welche ich mit einer einfachen Kaffeemaschine mahle, gehören auch unverzichtbar immer dazu und abgesehen vom Gesundheitsfaktor machen sie den Topfen auch sämig und gehaltvoller.
Leinöl enthäl neben Walnüssen den höchsten Anteil an den so wichtigen  essentiellen Omega 3 Fettsäuren. Durch diese Fettsäuren wird die Fließfähigkeit des Blutes und die Durchlässigkeit der Zellmembran  gesteigert ,was den positiven Effekt besitzt, dass die Sauerstoffzufuhr der Zelle erhöht wird. Denn Krebs entsteht, wenn die Zelle nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird

Schon unsere Großeltern im ländlichen Raum wussten um die heilende Kraft des Leinsamens. Bei ihnen kam Topfen mit Leinöl vermischt als einfaches Mittagsmahl oft in Kombination mit gekochten Kartoffeln auf den Tisch.

FRISCHE SALATE, SPINAT und KOHL:
Seit dem Jahre 2012 gibt es bei mir zum oder vor dem Mittagessen immer eine Schüssel mit Salat, der je nach Jahreszeit variiert. Ich mische alles hinein, was der Garten und die Natur anbietet. Und niemals darf ein wenig Kohl in Form von Chinakohl, Kohlrabi, Blumenkohl oder Brokkoki  fehlen, da diese Gemüsesorten  bedeutende Mengen mehrerer krebshemmender Inhaltsstoffe enthalten. „Krebszellen verabscheuen Kohl“. ( Aus dem Buch: „Krebszellen mögen keine Himbeeren“)
Ich kaufe mein Gemüse wie auch das Obst aus biologischem Anbau. Wenn man nicht immer die Möglichkeit hat, Biogemüse zu erwerben ist es besser,  Obst und Gemüse nach herkömmlichen Anbaumethoden zu kaufen und sehr gut zu waschen oder auch zu schälen, als ganz darauf zu verzichten.
Mein Salatdressing bestand zu Beginn meiner Erkrankung aus Zitronensaft und Lein- oder Kernöl. Auf Essig habe ich anfänglich verzichtet, sehe es  jetzt aber nicht mehr so streng.
Ganz wichtig ist mir auch frischer Blattspinat, da seine antioxidativen Stoffe vor Krebserkrankungen schützen.
Löwenzahnblätter im Frühjahr ( bei uns in Österreich als Röhrlsalat bekannt und beliebt) sowie frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum und Liebstöckl können immer wieder Abwechslung in die Salatschüssel bringen.
Deiner Phantasie bei der Zusammenstellung so eines Rohkosttellers sind keine Grenzen gesetzt und du wirst bald bemerken, dass du etwas vermisst, wenn diese grüne Vitaminbombe am täglichen Speiseplan fehlt.

 

KNOBLAUCH und ZWIEBELN:
Ich habe immer schon sehr gerne Knoblauch gegessen. Aber seit ich weiß, dass schon im Altertum Knoblauch und seine Verwandten wie Lauch,  Zwiebeln und Schnittlauch nicht nur als Nahrungsmittel sondern auch als Heilpflanzen verwendet wurden,  bin ich eine noch größere Anhängerin dieses würzigen Gemüses geworden. Die krebshemmenden Eigenschaften  aller Lauchgewächse, insbesondere bei Magenkrebs, spornten mich noch mehr an, dieses Gemüse noch intensiver in meinen Speiseplan einzubauen.
Jetzt werden sicher Stimmen laut, die die intensive Geruchsentwicklung bei Knoblauch anprangern. Und das zu recht. Aber dem kann ganz leicht mit Chlorophyll Tabletten aus der Apotheke Abhilfe geschafft werden.

NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL:
Ich bin keine große Freundin von Nahrungsergänzungsmittel, da ich der Meinung bin, dass wir in solch einer gesegneten Region leben, wo das Gemüse und die Früchte noch in der Sonne reifen können und wir auch die Möglichkeit haben, all diese auf den zahlreichen Märkten immer frisch zu bekommen.
Aber angeregt durch das Buch „Die Älteste“ von Thomas Sauter, habe ich dann doch Weihrauch in Form von Kapseln zu mir genommen. Der Grund dafür ist die entzündungshemmende Wirkung von Weihrauch. Da jede Krebserkrankung mit einer Entzündung von Zellen einher geht, schien es mir angebracht, diesem Phänomen  durch die Einnahme von Weihrauchkapseln  vorzubeugen.
Kurkuma: Dieses ist ein sonnengelbes Pulver und hat die Eigenschaft, durch sein Curcumin uns vor vielen verschiedenen Arten von Krebs zu schützen. Natürlich kann man Kurkuma, auch Gelbwurz genannt, mit Wasser oder Milch vermengt  trinken. Da mir diese Mischung (ich trank jeden Morgen 1 Teelöffel Kurkuma auf 1 Glas Wasser) einfach nicht schmeckte, griff ich auf Kurkumakapseln zurück, in denen die Konzentration des Curcumins auch wesentlich höher ist als in der Menge, die auf einem Teelöffel Platz hat.
Zwei Pilzarten habe ich im Wechsel auch als Nahrungsergänzungsmittel zu mir genommen.
Reishi, auch Glänzender Lackporling genannt und
Agaricus blazei Murrill, auch Sonnen, -Mandel- oder Prinzessin Pilz genannt. Dieser Pilzart wird nachgesagt, dass sie sogar wegen ihrer Inhaltsstoffe das Tumorwachstum reduzieren und die Metastasenbildung hemmen kann.
Beiden Pilzarten gemeinsam sind ihre regulierende Fähigkeiten in Bezug auf das Immunsystem, welches bei allen Autoimmunerkrankungen, wozu Krebs auch gezählt wird, gestärkt wird. Sie können auch dazu beitragen, dass Entzündungen, die durch Autoimmunerkrankungen entstanden sind, gelindert und Heilungsprozesse beschleunigt werden.

Aloe Arborescens: Auf diese Pflanze kam ich im Jahr 2016 über das Buch von Pater Romano Zago „Aloe Arborescens gegen Krebs“. Er beschreibt in diesem Buch, dass er von einem Mitbruder seines Ordens darauf hingewiesen wurde, dass in den ärmsten Randbezirken brasilianischer Städte, viele an Krebs erkrankte Menschen sich mit den Mitteln der Natur helfen. Sie verwenden 2-3 Blätter der Aloe arborescens, fein gemixt und vermischt mit Honig, als Heilmittel gegen Krebs ….. und es hilft.
Ich habe einen Versand in Triest gefunden, der in halb Liter Flaschen diesen Saft nach der brasilianischen Rezeptur vertreibt. Und was sehr erfreulich ist: Dieser Saft ist leistbar und schmeckt mir hervorragend!!!
Zu beziehen ist der Saft übers Internet: http://www.aloevonderweid.com

Ich nahm 3x täglich, genau nach der Anleitung im Buch, die Aloe zu mir und ich war überglücklich, wieder etwas gefunden zu haben, was mich bei meiner Heilung unterstützt.
Seit 2017 mache ich nur mehr 2 mal im Jahr eine kurmäßige Anwendung, im Frühjahr und im Herbst. Ich bin mir sicher, dass dies zur Gesunderhaltung meiner Zellen genügt. So ist es auch im Buch beschrieben für Menschen, die nicht krank sind und diesen Aloetrunk vorbeugend verwenden wollen.

 

WORAUF HABE ICH WEITGEHEND VERZICHTET:

Raffinierten Zucker habe ich komplett und bis heute aus meinem Speiseplan gestrichen. Da ich aber nicht ganz ohne Süße leben wollte,  habe ich den Zucker  durch Honig, Agavensaft, Apfel- oder Birnensüße, Birkenzucker, Dattelsüße und ansatzweise auch durch Stevia ersetzt. Wobei letzteres für mich so ziemlich die schlechteste Alternative ist, da Stevia relativ schnell einen bitteren Geschmack entwickelt und auch einen Eigengeschmack hat, der nicht unbedingt zur Verbesserung der mit Stevia zubereiteten Speisen beiträgt.
Aber die oben beschriebenen Süßungsmitteln verwendete ich wirklich wenig! Auch mit getrockneten Datteln und Rosinen konnte ich meinen Süßguster sehr gut stillen.

Weißmehl gibt es auch nicht mehr in meiner Speisekammer. Statt dessen backe ich mit Dinkelvollkornmehl oder Roggenmehl.  Als Ersatz für weiße Nudeln aus Hartweizengries gibt es Kamut-, Linsen,- Kichererbsen- oder Maisnudeln. Man bekommt diese zwar fast nur im Reformhaus und sie sind auch etwas teurer als die herkömmlichen Nudeln, aber vom Geschmack einfach um vieles besser.

Alle tierischen Produkte mit Ausnahme des Topfens, den man für das Budwig Müsli benötigt, habe ich von meiner Einkaufsliste gestrichen.
Da ich schon seit 22 Jahren vegatarisch lebe, fiel es mir nicht schwer, auf Fleisch zu verzichten. Joghurt, Butter, Käse und Milch konnte ich auch relativ leicht entbehren. Jetzt nach 6 Jahren hat die Butter wieder Einzug in meinen Kühlschrank gehalten und Käse gibt es nur zu besonderen Anlässen.

Alkohol: Bier habe ich ganz weggelassen und bei Wein habe ich ab und zu ein Glas Rotwein getrunken. Immer mehr kam ich zu der Überzeugung, dass ich den Wein nicht brauche und dass ich mich ohne Alkohol wesentlich besser fühle. Laut Dr. Johanna Budwig darf man ein Glas Sekt trinken, wenn man dazu geschroteten Leinsamen isst. Bei Familienfeiern hatte ich also immer in einem kleinen Marmeladeglas diesen dabei.

Am Anfang meiner Erkrankung und bis ins Jahr 2016 war ich wirklich sehr strikt und ganz genau, was ich zu mir nahm. Aber seit dem Jahre 2017 habe ich die straffen Zügel etwas gelockert und gönne mir etwas mehr Freiraum bei der Wahl meiner Speisen.
Das Essen soll ja auch Freude bereiten und wenn ich mir alles versage, dann verliere ich auch die Lebensfreude.

Was ich sehr schnell bemerkte, als ich meine Ernährung auf gesunde, biologische, zuckerfreie und süßreduzierte Kost umstellte: Ich hatte keine Kopfschmerzen mehr. Und schon allein dieser Umstand belohnte mich für die Einschränkungen, obwohl ich diese nur in seltensten Fällen als solche sah, denn meine oberste Priorität war es, gesund zu werden.