Auch im August sind die Schwere und die Last des vergangenen Monats zu spüren. Ich komme einfach nicht in meine Mitte und zur Ruhe. So viele Gedanken plagen mich. Das Meditieren fällt mir schwer. Immer wieder schweife ich ab und finde mich im Alltagsstrudel meines Geistes gefangen. Ich versuche mich zwar in den Augenblick zurückzubringen, das gelingt mir aber mehr recht als schlecht. Ich bin ungeduldig, unzufrieden mit mir und meinem Umfeld, und fühle mich wie ein Tiger in seinem Käfig – eingesperrt im eigenen Sein!
Dann gönne ich mir 2 Tage Pause von Familie, Alltagsgeschehen und den Anforderungen der Tage und des Lebens.
Und plötzlich, wie ein unsichtbarer Schleier, fällt während einer Gehmeditation im Wald und dem anschließenden Sitzen bei meinem Lieblingsplatz nahe meiner Wohnung, – einer winzigen Kirche, die allen Heiligen geweiht ist -, die Schwere von mir ab und das Licht dringt wieder in mein Herz.
Ich fühle mich wieder eingebunden in den universellen Kreis der Liebe und des Lebens.
Welch ein Geschenk!!!
Und mir fällt ein Gedicht ein, welches mir mein Vater in einer sehr schweren Stunde vor 23 Jahren in Form einer Spruchkarte geschenkt hatte. Und so wie damals fühle ich mich auch jetzt:
GELIEBT – GEFÜHRT – GETRAGEN
Spuren im Sand von Margret Fishback Powers
Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus mein Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigenen und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen ,da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“
Da antwortete er:
„Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie alleine lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“