März

Für mich beginnt der Frühling  am 1. März! Ich warte sehnsüchtig jedes Jahr auf dieses Datum. Sehr oft gab es schon wirklich milde Temperaturen um dieses Datum herum, aber heuer ist es eisig kalt und man fühlt sich wie im tiefsten Winter. Es ist tiefster Winter!!!
Mein Optimismus ist aber ungebrochen und trotz Kälte und Schnee habe ich schon das Gefühl, den Frühling zu riechen. Jede Jahreszeit hat ihre Qualität und ihre schönen Seiten, aber ich bezeichne mich durch und durch als „Frühlingskind“ und kann es fast nicht erwarten, das Wachsen und Werden der Natur wieder zu erleben.
Jedes Jahr kann ich mich aufs Neue darüber wundern und freuen, dass aus dem Nichts, aus kalten, unwirtlichen Böden und an dunklen Baumgespenstern das Leben hervorsprießt. Zwar dauert es noch ein Weilchen, bis die Bäume ihre ersten zarten Blätter bekommen und bis die Sträucher sich vom Winterschlaf befreien, aber im März sind die feinen, kleinen Blüten der ersten Frühlingsblumen in schneeweiß, zartlila und gelb eine Wohltat für meine Augen und mein Gemüt.
Plötzlich scheint mit einem kleinen Datum die Schwere des Winters abzufallen und der Leichtigkeit, der freudigen Erwartung und der Milde Platz zu machen.

Dieser März, trotz anfänglich sehr unwirtlicher Temperaturen, stand aber für mich im Zeichen der Entspannung.
Meine Mutter hatte sich im Heim eingelebt und sie schien sich wohl zu fühlen. Die ganze Familie konnte aufatmen, waren in den letzten Monaten doch sehr viele Fragen aufgetaucht, wie das alles zu bewerkstelligen sein würde, was an Neuem auf uns zukommt.
Aber eine kleine Verschnaufpause wurde uns geschenkt! Wir wissen, dass wir von einem Tag auf den anderen leben müssen und dankbar sein dürfen, dass es jetzt so gut läuft.

Vor einem Jahr, am 21. März, hatte ich mein Transformationserlebnis, nach dem ich wusste, dass ich gesund bin. Ich wollte heuer diesen Tag ganz besonders feiern, bin ich doch so unendlich befreit, dass diese große Anspannung meiner Krebserkrankung von mir genommen wurde. Ich weiß, welch unendliches Geschenk ich vor einem Jahr erhalten habe und ich habe ganz oft und vielen Menschen dieses, mein mystisches Erlebnis, erzählt. So viele Freundinnen, Freunde und gute Bekannte, abgesehen von meiner großen, liebevollen Familie, haben in den letzten Jahren mit mir gefühlt und mir mit ihren Wünschen, Nachrichten und Briefen in den sechs Jahre meiner Erkrankung  Mut und Trost  zugesprochen. Jetzt sollen sie auch die Kehrseite der Medaille sehen und erfahren, dass eine Wende eingetreten ist und meine Heilung stattgefunden hat.
Und mit jedem Menschen, dem ich davon erzählte, hat sich die Freude und Gewissheit, gesund zu sein, tiefer in meine Zellen eingegraben. Ich  fühle mich reich beschenkt und  gesegnet!!