2018

November und Dezember

Jetzt ist schon mehr als ein Monat vergangen, dass ich mein geistiges „Baby“ in die Welt geboren habe.
Als ich am 13. Oktober den Knopf auf meinem Computer drückte, um das bis jetzt Unsichtbare sichtbar für alle zu machen, spürte ich eine immense Freude.
Ich habe die Gewissheit und das tiefe Vertrauen, dass mein Erfahrungsbericht diejenigen unter euch erreichen wird, die auf der Suche sind…….., auf der Suche nach Hilfe, nach Verständnis und nach einer ganzheitlichen Möglichkeit, mit ihrer Krankheit umzugehen.

Die positiven und schönen Rückmeldungen meiner Leserinnen und Leser, die ich in diesen letzten sechs Wochen erhielt, ließen mich auf Wolken schweben, und der Zustand hält noch immer an!!
Dies ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl, weil ich bemerke, dass mein Schreiben sehr viele Menschen berührt.
Und das  will ich: Die Herzen öffnen für eine neue Sicht der Dinge und in jede eurer Zellen folgende Information legen, die aus einer Dispenza Meditation stammt:

  • Segne deinen Körper, damit er zu einem neuen Bewusstsein erhöht werde.
  • Segne dein Leben, damit es eine Erweiterung deines Geistes und deines Bewusstseins werde.
  • Segne deine Zukunft, damit sie niemals deine Vergangenheit sein möge.
  • Segne deine Vergangenheit, damit sie sich in Weisheit verwandeln möge.
  • Segne die Widrigkeiten deines Lebens, damit sie dich zu Größe führen und du den verborgenen Sinn hinter allem erkennen mögest.
  • Segne deine Seele, damit sie aus diesem Traum erwache.
  • Segne auch das Göttliche in dir, damit es sich in dir bewege, sich durch dich hindurch bewege und sich durch alles um dich  herum bewege und dass es sich in deinem Leben zeigen möge.
  • Und schließlich vergiß nicht, dich für ein neues Leben zu bedanken, noch bevor es sich manifestiert hat, so dass dein Körper als der unbewusste Geist, diese Zukunft jetzt erlebt. Denn die emotionale Signatur der Dankbarkeit bedeutet: Es ist bereits geschehen! Denn Dankbarkeit ist der ultimative Zustand des Empfangens.

Da jede Veränderung unseres Seins nicht auf uns alleine beschränkt bleibt, sondern auch in unserem Umfeld ihre Kreise zieht, habe ich zu meinem Lebensmotto und meinem täglichen geistigen Leitsatz gewählt:

Sei DU die Veränderung, die du dir bei deinen Mitmenschen und für die Welt wünscht

 

Oktober

Es ist geschafft!
Vor fast genau neun Monaten habe ich mit dem Projekt begonnen, meine Erfahrungen der letzten sechs Jahre niederzuschreiben.
Ich verspürte von Anbeginn meiner Erkrankung schon den Ruf, all das in Worte zu fassen, was mich bewegt. Jetzt war die Zeit reif, mich mit allem  noch einmal auseinanderzusetzen.

Ich will dir, liebe Leserin, eine Hilfestellung damit geben, denn ich weiß, in welch tiefes Loch man fällt, wenn man die Diagnose „Krebs“ bekommt. Ich war damals sofort auf der Suche nach heilenden Alternativen und es machte viel Arbeit, weniger mir als meinem Mann, alle Informationen zusammenzutragen, zu selektieren und das für mich Richtige dann in mein Leben zu integrieren.
Diese Arbeit bleibt dir somit erspart. Hoffentlich findest du noch viele oder einige andere Heilmethoden, Hilfestellungen und Möglichkeiten, die für dich richtig und stimmig sind. Denn wie ich es schon öfter erwähnt habe:
Jede von uns geht ihren eigenen Weg und jeder Weg ist anders!
Aber das große gemeinsame Ziel ist immer die Heilung!
Und diese zu finden wünsche ich dir von ganzem Herzen!

Im Mittelalter hatten manch vermögende und einflussreiche Menschen zum Dank für erhörte Gebete, Kapellen, Kirchen oder sogar Kathedralen erbaut.
Mein Dank an das „Große All-Eine“ sind die Zeilen dieses Erfahrungsberichtes.

Mögen sie dir dein Suchen erleichtern, dich bereichern, an manchen Stellen vielleicht sogar beglücken, aber vor allem:
Mögen sie dir die Gewissheit geben, dass DU bemächtigt bist, dir dein Leben so zu erschaffen, wie du es dir vorstellst und wünscht, dass es sein soll…….und

„VERGISS NIE, DASS DU DIE KÖNIGIN IN DEINEM UNIVERSUM BIST UND DASS DU GÖTTLICH BIST“

September

Sardinien, immer wieder Sardinien!
Jedes Jahr zieht es uns auf diese Insel, die mit ihrer Weite, ihrem hellen Licht, dem Duft der Feigen in der Luft und dem Rauschen der Wellen, Leichtigkeit in meine Seele bringt, sobald wir sardischen Boden betreten. Sie fühlt sich an wie ein zweites Stück Heimat.

Wir mussten zu Beginn meiner Erkrankung einen Urlaubsort finden, der so schön ist, dass man drei Wochen im Stück dort verbleiben kann, da meine homöopathische Medizin nicht bewegt werden durfte. Ich rührte mir meine Q-Potenz am ersten Urlaubstag an und dann stand die Medizin in unserem „Oldtimerbus“ unbewegt. Nur am Abend  nahm ich die Glasflasche sehr sorgfältig in meine Hand und begann das Procedere des Verrührens, des Klopfens und schließlich des Schluckens.

Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei – aber wir sind hängengeblieben an diesem Ort im südlichsten Süden von Sardinien.
Wir kommen jedes Jahr im September hier her. Einerseits, weil  der große Urlauberstrom des Sommers abgereist ist, andererseits, weil die Sonne schon die Milde des nahenden Herbstes in sich trägt.
Und die Tage sind trotzdem so angenehm warm, sehr oft auch noch richtig heiß und das Meer ist unbeschreiblich schön und glasklar.

Es gab Jahre, da bin ich mit der Bitte und dem Vorsatz gekommen, Zeichen zu bekommen und zu finden für Entscheidungen, die ich schon vor Antritt der Reise getroffen hatte, immer gegen die Überzeugungen und Meinungen der Schulmediziner – und immer, wirklich immer, bekam ich diese Zeichen.
Sei es, dass ich vor der kleinen Ortskirche eine große Statue vom heiligen Pater Pio vorfand, sei es, dass in einer Felsnische, weit abseits vom Weg eine Madonnenstatue stand, die man eigentlich nicht sehen kann, aber für meine Augen wurde sie sichtbar, in einer Zeit, wo ich so dringend Hilfe von meinen geistigen FürsprecherInnen brauchte.
Und noch manches andere wurde mir hier mitgeteilt, manifestierte sich und brachte mich so immer in die Gewissheit, dass ich für mich, für meinen Weg und meine Gesundheit, richtig entschieden hatte.

Warum meinem Mann und mir dieses Pätzchen Erde auch so ungemein gut gefällt ist die Tatsache, dass wir jeden Morgen unsere Meditationen auf den Klippen über dem Meer  abhalten können. Immer wieder, auch zu Hause, sitze ich in Gedanken auf den Steinen und blicke mit meinen inneren Augen in die aufgehende Sonne und lasse das Licht in mich und somit in meine Zellen einfließen.

 

 

August

Auch im August sind die Schwere und die Last des vergangenen Monats zu spüren. Ich komme einfach nicht in meine Mitte und zur Ruhe. So viele Gedanken plagen mich. Das Meditieren fällt mir schwer. Immer wieder schweife ich ab und finde mich im Alltagsstrudel meines Geistes gefangen. Ich versuche mich zwar in den Augenblick zurückzubringen, das gelingt mir aber mehr recht als schlecht. Ich bin ungeduldig, unzufrieden mit mir und meinem Umfeld, und fühle mich wie ein Tiger in seinem Käfig – eingesperrt im eigenen Sein!

Dann gönne ich mir 2 Tage Pause von Familie, Alltagsgeschehen und den Anforderungen der Tage und des Lebens.
Und plötzlich, wie ein unsichtbarer Schleier, fällt während einer Gehmeditation im Wald und dem anschließenden Sitzen bei meinem Lieblingsplatz nahe meiner Wohnung, – einer winzigen Kirche, die allen Heiligen geweiht ist -, die Schwere von mir ab und das Licht dringt wieder in mein Herz.
Ich fühle mich wieder eingebunden in den universellen Kreis der Liebe und des Lebens.
Welch ein Geschenk!!!

Und mir fällt ein Gedicht ein, welches mir mein Vater in einer sehr schweren Stunde vor 23 Jahren in Form einer Spruchkarte geschenkt hatte. Und so wie damals fühle ich mich auch jetzt:
GELIEBT – GEFÜHRT – GETRAGEN

 

Spuren im Sand von Margret Fishback Powers

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus mein Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigenen und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen ,da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“

Da antwortete er:
„Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie alleine lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“

Juli

Der Sommer ist da. Wie habe ich den Juli herbei gesehnt. So vieles will ich tun: Wandern, schwimmen, in der Hängematte liegen und ein Buch lesen, mich meinen Enkelkindern widmen, ohne an Hausaufgaben und Schlafenszeiten denken zu müssen. Einfach die Freiheit des Augenblicks genießen und in der warmen Sommersonne Energie tanken für die kälteren Monate, die schneller kommen werden, als es mir lieb ist.

Aber ich komme nicht so richtig in die Gänge. Ich weiß auch nicht, warum!
Irgendwie ist mir alles zu viel in dieser Julihitze.
Ich spüre meine rechte Brust und auch meine rechte Achsel manchmal – und das will ich nicht!
Denn immer dann beschleichen mich Zweifel, ob wohl alles wahr ist, was mir mein „Höheren Selbst“ in der Nacht zum 21. März – meiner Transformationsnacht – in mein Herz gelegt hat.
Aber im selben Augenblick schelte ich mich selbst ob dieser Gedanken
Kann, und vor allem, will dich dein „Höheres Selbst“ belügen und macht es Späße mit dir?
Nein, natürlich nicht!

Ich bin fast jeden Tag viel und ausführlich geschwommen. Diese körperliche Betätigung spüren natürlich meine Muskeln, besonders diejenigen in und um die Brust, habe ich doch Narbengewebe in ihr!

Ich weiß, dass solche Gedanken, wie oben beschrieben, von den“ grauen Männchen“ in meinem Gehirn kommen. Diese versuchen des öfteren, mich dahin zu bringen, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen und Zweifel in mein Herz zu pflanzen, Chef zu spielen und mir das Gefühl zu geben, sie wüssten, wo und wie es lang geht.
Aber diese Zeiten gibt es nicht mehr!
Ich bin nicht mehr meine Vergangenheit!

Ich will mich nicht vereinnahmen lassen von Gedanken, die sich, wie ein Hamster in seinem Rad, im Kreis drehen.
Ich weiß, dass ich gesund bin! Ich spüre es, ich fühle es und ich merke es auch an dem Zustand, dass ich frei von Ängsten bin.
Gott/Göttin sei´s gedankt! Die Ängste, die mich bis zu meinem nächtlichen Heilungserlebnis immer wieder eingeholt hatten, diese Ängste sind wirklich verschwunden.

Und auch ich werde wieder in meine Mitte kommen. Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab.

Aber, was diesen Juli für mich überstrahlt: Meine Mutter hat ihr Lächeln wieder gefunden!

 

Juni

So viel Liebe!!
Sie ist meine Mutter, sie hat mich einmal in ihren Armen gewiegt, mir zu Beginn meines Lebens all das gegeben, was ein werdender Mensch braucht: Geborgenheit, Sicherheit, Nahrung, Zärtlichkeit und ihre uneingeschränkte Liebe.
Jetzt ist es an mir, ihr all das zurückzugeben. Beinahe zwei mal hätten wir meine Mutter nach ihrem Schlaganfall im Jänner in den letzten Monaten verloren. Zweimal bekam sie die letzte Ölung und immer wieder hat sie sich erholt und ist wieder zu uns Lebenden zurückgekehrt.
Es ist so traurig, mit ansehen zu müssen, dass die letzte Zeit meiner geliebten Mutter auf Erden so schwer ist. Sie wurde ihrer Freiheit beraubt, weil sie ihre linke Seite nicht bewegen kann und das wird sich auch in den kommenden Monaten nicht mehr ändern. Sie, die so gerne gelesen hatte, kann nicht mehr lesen, weil die Buchstaben im Kopf nicht mehr zueinander finden. Und sie hat auch ihre Sprache verloren und nur mehr marginal wiedergefunden.

Wenn sie so geduldig und – Gott/Göttin – ergeben in ihrem Bett liegt, total darauf angewiesen , dass ihr andere Menschen helfen, sei es das Pflegepersonal vom Heim oder wir als ihre Familie, dann kann ich in ihren schönen graugrünen Augen mit bernsteinfarbenen Sprenkeln lesen, wie sehr traurig und betrübt sie über diesen, ihren Zustand ist.
Meine Mutter bekommt die ganze Tragweite ihrer Erkrankung mit und das spiegelt sich in Ihrem leidvollen Blick wider. Ihr Lächeln ist aus ihrem Gesicht fast vollständig verschwunden.

Und wie wenn sich ein Kreis schließt, den sie als Mutter für mich, als ihr Kind, vor vielen Jahrzehnten eröffnet hat, so ist es nun an mir, diesen Kreis zu vollenden. Ich  empfinde so viel Liebe für sie! Ich habe meine Mutter immer geliebt, aber jetzt ist es eine andere Liebe. Sie beinhaltet unendlich viel Zuneigung, Wärme und Fürsorge und diese fließt aus meinem Herzen in meine Hände……. aber die Möglichkeiten sind begrenzt.

Ich kann ihr ihr Schicksal nur erleichtern, indem ich da bin, sie streichle, ihr vorsinge, ihr vorlese und ihre alten Hände halte, aber abnehmen kann ich es ihr nicht. Und das wäre auch nicht im Sinne ihres Lebensplanes.

Ich glaube, dass meine Mutter (so wie jeder von uns) in einer Zeit, bevor sie in dieses Leben kam, ihren Weg ganz bewusst gewählt hat, um das in diesem Leben zu erreichen, was sie sich als Aufgabe gestellt hat. Und dazu gehört auch diese belastete Zeit mit all ihren Mühen und Einschränkungen.
Diese Ansicht ändert zwar nichts an der Tatsache, dass sie ein schweres Schicksal zu tragen hat, aber sie ist auch jetzt noch die Königin in ihrem Universum und nicht das Opfer.
Meine liebe Mutter ist die Schöpferin ihres Lebens und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass sie sich für ihren Übergang in eine neue Dimension einen ruhigen, sanften Schlaf gewählt hat, begleitet und geführt von ihrem Schutzengel und ihren Geisthelfern. Aber ich bete zu meinen Helfern, dass uns unsere Mutter noch ein Weilchen geschenkt wird, so lange dieses Leben für sie noch ein Fünkchen erträglich und lebenswert ist.

Göttin Mutter, Gott Vater,
in eure Hände
sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt!
Amen

Mai

Die letzten Jahre im Mai waren dem Pilgern gewidmet. Ich habe festgestellt, dass mich das Gehen in der Natur zu mir selbst bringt, mich in meine Mitte kommen lässt und mich manche Dinge des täglichen Lebens anders sehen lässt.
Auch heuer sollten wieder 9 Tage Franziskusweg eine kleine Auszeit von den emotionalen Stapazen dieser letzten Monate sein…. aber der Mensch denkt und Gott lenkt.
Unser Auto muss zur Reparatur und wird nicht so schnell wieder fahrtüchtig sein!
Jetzt kann ich mich grün und blau ärgern, dass meine geplanten Vorhaben nicht in die Tat umgesetzt werden können, oder ich freunde mich mit dem Gedanken an, dass in diesem Jahr etwas anderes ansteht.
Immer wieder begegnen mir Situationen, die von mir verlangen, dass ich nicht an Vorstellungen festhänge, sondern bereit bin, Altes und Gewohntes über Bord zu werfen und mich dem Neuen vertrauensvoll hinzugeben.
In Anbetracht einer geplatzten Urlaubsreise klingt das jetzt unsensibel all diesen Menschen gegenüber, die mit wirklichen Problemen konfrontiert sind. Das sehe ich auch so und es geht mir jetzt gar nicht um die Wanderung, die ich nicht in Mittelitalien auf den Spuren des heiligen Franziskus machen kann. Nein! Es geht darum, sich dem Leben anzuvertrauen und zu wissen, dass es das Leben immer gut mit dir meint.
Meine letzten Jahre habe ich so gelebt und ich bekam immer die Rückmeldung über meine Seele und mein Herz, dass ich mich fallen lassen kann. Je mehr ich mich dem Strom hingebe desto weicher werde ich und noch immer bin ich mit einer Situation, mit einer Erkenntnis oder mit einer Gewissheit belohnt worden.

Also, warum nicht auch jetzt! Ich muss die Entspannung in mir finden und ich kann meinem „inneren Wetter“ sowieso nicht davon laufen. Ganz egal, wo ich mich auch befinde, es begleitet mich und holt mich immer wieder ein.
Etwas Abstand vom Alltag tut immer gut! Aber es werden heuer nicht die Toscana und Umbrien sein. Die steirischen Almen mit ihren wunderschönen Wiesenteppichen und ihrem saftigen  Grün werden mich für Italien entschädigen. Und diese Erfahrung habe ich bis jetzt noch immer gemacht: Ganz egal, was passiert: Nichts geschieht ohne Grund und alles hat einen Sinn. So also auch die Repartur unseres Autos.

Es geht ja nicht in erster Linie um den Ort, an dem man pilgert sondern um die innere Einstellung und ums „Franziskusempfinden“, welches mir so wichtig ist und mich so sehr bereichert und erfüllt.
Ein Franziskusgedanke:
Meine Kathedrale ist die Natur und die in ihr lebenden und fühlenden Wesen.“
Er hat so gelebt, der heilige Franz! Er hat den Sonnengesang verfasst zum Lob Gottes und zum Dank und zur Ehre an  ihn und über seine Geschenke an uns Menschen: das Feuer, den Wind, die Sonne ……., ja, sogar den Tod!

Ich möchte mich immer an den Zauber und die Schönheit der Natur erinnern, es nicht als selbstsverständlich erachten und über die Alltagshektik und das Eingebundensein ins Rad des Tuns darauf vergessen.
Ein Satz bei meinen geführten Meditationen von Dr. Joe Dispenza lautet:
„Kannst du deinen Körper emotinal lehren, wie es sich anfühlt, staunend vor der Schöpfung zu stehen und das Mysterium des Lebens zu bewundern? Wie würde sich das wohl anfühlen?“

Das möchte ich meinen Körper immer und immer wieder lehren! Dazu brauche ich aber die Ruhe der Abgeschiedenheit und die Auszeit, die ich mir selbst gönne und erlaube.
Belohnt werde ich mit dem Frieden in meinem Herzen und der Freude über das Sein – über mein Sein und das all meiner Lieben, die um mich sind.
Daraus schöpfe ich die Kraft für Neues, Alltägliches und fürs Da sein für andere.

April

Dieser Monat steht unter dem Motto: „FASTEN“
Ich weiß, wie wichtig und hilfreich das Fasten für die Gesunderhaltung unserer Zellen ist. Aber ich bin beim besten Willen kein Fastentyp.

Am 1. Mai 2014 hatte ich mit einer Heilfastenkur begonnen und war sehr motiviert, 10 Tage durchzuhalten. Ich wollte meine Zellen durch eine Reduktion der Nahrung beim Gesund werden unterstützen.
Aber, wie so oft, kam es anders. Am 6. Mai hatte ich meine Fastenkur beendet, da ich mich einfach nicht mehr gut fühlte. Ich hatte einen unbändigen Gusto und Hunger auf frisches Bauernbrot mit Butter und Käse und so beschloss ich dann auch, das Fasten zu brechen.  Welch herrliches Gefühl, wieder etwas essen zu dürfen.
Meine zweite Fastenerfahrung machte ich dann im März 2016- und dazu entschloss ich mich nur deswegen, um während meiner zweiten Chemotherapieeinheit die Nebenwirkungen zu minimieren, die mich bei der ersten Chemoeinheit wie eine Keule getroffen hatten. Ich trank 3 Tage nur Wasser – aber der erwünschte Erfolg blieb aus! Die Nebenwirkungen der Chemotherapie hatten mich wieder so erwischt, dass ich nicht wusste, wie mir geschah.  Und dabei hatte ich so große Hoffnungen in diese Fastenkur gelegt.

Nun gut….. ich starte jetzt im April wieder einen Versuch aber mit dem Unterschied, dass ich meinen Körper nicht damit quäle, nur Säfte zu trinken und Gemüsebrühe zu löffeln oder sogar auf dieses Wenige zu verzichten und nur dem Wassertrinken den Vorzug gebe. Nein! Ich versuche eine für mich ganz neue Variante des Fastens. Ich bin durch meine homöopathische Ärztin und Freundin auf ein Buch über das Intervallfasten gestoßen. Hierbei geht es darum, 16 Stunden zu fasten und 8 Stunden zu essen.
Ich bin eine leidenschaftliche „Nachtesserin“. In der zweiten Aprilwoche beschloss ich, diesem Laster ein Ende zu setzen, den inneren Schweinehund zu überwinden und mich wieder einmal auf eine neue Ernährungvariante einzulassen- und welch Wunder- es gelang!
Meine letzte Mahlzeit im Tag nehme ich um 18 Uhr zu mir und beginne dann am nächsten Tag um 10 Uhr mit einem Frühstück. Und siehe da, mein Schlaf hat sich verbessert. Plötzlich kann ich sehr oft durchschlafen, Hungerattacken gibt es so gut wie keine und meine geliebte Nachtmahlzeit hat dem guten Gefühl Platz gemacht, für meinen Körper etwas richtig Gutes zu tun und nicht mit schwerem Bauch einzuschlafen.

Ich habe den ganzen April gut durchgehalten und bin richtig stolz auf mich. Aber so wie bei allem was ich mache, möchte ich nicht dogmatisch sein und und krampfhaft an einer Meinung und Überzeugung festhalten. Wenn wir ein Familienfest feiern oder wenn eine andere Festivität ansteht, dann esse ich auch nach 18 Uhr und starte dann am nächsten Tag einfach um 16 Stunden später mit dem Frühstück oder frühstücke auch wie gewohnt um 10 Uhr, esse dann bis 18 Uhr und bin so wieder im Rhytmus meiner neuen Essgewohnheit.
Denn alles was mit Krampf und Dogma besetzt ist, macht eng und lässt die Energie in den Zellen nicht fließen- und genau dieses Fließen ermöglicht es aber unserem Körper, gesund zu bleiben.

März

Für mich beginnt der Frühling  am 1. März! Ich warte sehnsüchtig jedes Jahr auf dieses Datum. Sehr oft gab es schon wirklich milde Temperaturen um dieses Datum herum, aber heuer ist es eisig kalt und man fühlt sich wie im tiefsten Winter. Es ist tiefster Winter!!!
Mein Optimismus ist aber ungebrochen und trotz Kälte und Schnee habe ich schon das Gefühl, den Frühling zu riechen. Jede Jahreszeit hat ihre Qualität und ihre schönen Seiten, aber ich bezeichne mich durch und durch als „Frühlingskind“ und kann es fast nicht erwarten, das Wachsen und Werden der Natur wieder zu erleben.
Jedes Jahr kann ich mich aufs Neue darüber wundern und freuen, dass aus dem Nichts, aus kalten, unwirtlichen Böden und an dunklen Baumgespenstern das Leben hervorsprießt. Zwar dauert es noch ein Weilchen, bis die Bäume ihre ersten zarten Blätter bekommen und bis die Sträucher sich vom Winterschlaf befreien, aber im März sind die feinen, kleinen Blüten der ersten Frühlingsblumen in schneeweiß, zartlila und gelb eine Wohltat für meine Augen und mein Gemüt.
Plötzlich scheint mit einem kleinen Datum die Schwere des Winters abzufallen und der Leichtigkeit, der freudigen Erwartung und der Milde Platz zu machen.

Dieser März, trotz anfänglich sehr unwirtlicher Temperaturen, stand aber für mich im Zeichen der Entspannung.
Meine Mutter hatte sich im Heim eingelebt und sie schien sich wohl zu fühlen. Die ganze Familie konnte aufatmen, waren in den letzten Monaten doch sehr viele Fragen aufgetaucht, wie das alles zu bewerkstelligen sein würde, was an Neuem auf uns zukommt.
Aber eine kleine Verschnaufpause wurde uns geschenkt! Wir wissen, dass wir von einem Tag auf den anderen leben müssen und dankbar sein dürfen, dass es jetzt so gut läuft.

Vor einem Jahr, am 21. März, hatte ich mein Transformationserlebnis, nach dem ich wusste, dass ich gesund bin. Ich wollte heuer diesen Tag ganz besonders feiern, bin ich doch so unendlich befreit, dass diese große Anspannung meiner Krebserkrankung von mir genommen wurde. Ich weiß, welch unendliches Geschenk ich vor einem Jahr erhalten habe und ich habe ganz oft und vielen Menschen dieses, mein mystisches Erlebnis, erzählt. So viele Freundinnen, Freunde und gute Bekannte, abgesehen von meiner großen, liebevollen Familie, haben in den letzten Jahren mit mir gefühlt und mir mit ihren Wünschen, Nachrichten und Briefen in den sechs Jahre meiner Erkrankung  Mut und Trost  zugesprochen. Jetzt sollen sie auch die Kehrseite der Medaille sehen und erfahren, dass eine Wende eingetreten ist und meine Heilung stattgefunden hat.
Und mit jedem Menschen, dem ich davon erzählte, hat sich die Freude und Gewissheit, gesund zu sein, tiefer in meine Zellen eingegraben. Ich  fühle mich reich beschenkt und  gesegnet!!

Februar

Wenn man Krebs hat, dann liest man überall, dass man Stress vermeiden soll. Wenn man einem Rückfall vorbeugen will, dann soll man Stress vermeiden. Das ist leichter gesagt als getan. Wie kann man Stress vermeiden, wenn die Familiensituation es nicht zulässt.
Ich habe viel darüber nachgedacht und bin zu einem Entschluss gekommen: Es ist nicht angebracht, die Augen zu verschließen und alles nur schön zu denken, denn das Leben ist nicht immer schön. Wenn ein geliebter Mensch, so wie in meinem Fall meine Mutter, einen Schlaganfall erleidet, dann ist das nicht schön. Und es ist eine Tatsache, diesen Umstand gibt es und nun geht es daran, alle Herausforderungen ins Leben zu integrieren.
Meine größte Hilfe sind meine Meditationen, die ich, so gut es geht, wirklich täglich mache. Ich kann mich in dieser halben oder dreiviertel Stunde aus dem Alltag herauskatapultieren und Kraft, Energie und Zuversicht schöpfen, dass alles gut ist, so wie es ist.
Nur selten lässst sich eine Situation verändern, indem man  mit Gewalt an das Problem herangeht und auf Biegen und Brechen versucht, eine Veränderung eines Zustandes herbei zu führen. Der Körper verkrampft sich, das Denken wird eng und die Unzufriedenheit wächst von Tag zu Tag.
Meine Erfahrungen haben mich gelehrt, dass das Annehmen und Akzeptieren eines Zustandes, mich den Umstand viel leichter ertragen lässt. Dann kommt mir wieder in Erinnerung, meine Herzqualität zu leben, indem ich mein Herz öffne und über mein Herz atme. Das ist eine ganz einfache Übung und sie verändert so vieles!
So oft ich  am Tag daran denke, an manchen Tagen ist es öfter als an anderen, versuche ich, den Atem in mein Herz einfließen zu lassen  und alles Belastende danach auszuatmen. Und plötzlich wird mein Herz weit und ich fühle, dass ich eins bin mit der Schöpfung und dass alles zu bewerkstelligen ist.
Man nennt diese Art der Meditation, denn eine solche ist es, Mikromeditation. Im Gegensatz zu den täglichen langen Meditationen lässt sich die Herzatmung leicht in den Alltag einbauen. Wichtig ist nur, sich daran zu erinnern.

Aber trotzdem ist es leichter darüber zu schreiben als es zu leben. Immer wieder hadere ich mit den täglichen Herausforderungen. Immer wieder muss ich mich am Schopf packen und aus meinem Gedanken- und Gefühlssumpf heraus ziehen. Ich brauche ständig die Erinnerung daran, dass alles, was auf mich einstürmt, Gewitter in meinem Inneren sind. Sie beuteln mich durch und wirbeln ganz viel emotionalen Staub auf.  Aber dann gehe ich in die Natur und kann mich an deren Fülle, Schönheit und dem Überfluss im wahrsten Sinne des Wortes berauschen. In solchen Momenten erkenne ich, wie wertvoll mein Leben ist und dass ich ganz allein die Fäden für mein Glück oder meine Unzufriedenheit  in meinen Händen halte. Dieses Wissen trage ich seit meiner Geburt in mir, nur manchmal rutscht es in Schichten meines Seins, zu denen ich zu gewissen Zeiten keinen Zugang habe oder finde. In einem gescheiten Buch las ich einmal:
„Das Leben ist ein Weg, aber nicht auf irgendetwas hin sondern ein Weg in sich, eine Handlung, ein Spiel, bei dem es darum geht, Freude, Genuss, Vergnügen zu erlangen. Erinnnern wir uns:
Wir sind doch die Augen, die Ohren Gottes, seine Hände und seine Zunge: Erfüllen wir doch unsere Vorbestimmung und Mission- seien wir glücklich!“

Meine Mutter wurde in der letzten Februarwoche aus dem Krankenhaus entlassen. In den fünf Wochen, die seit dem Schlaganfall vergangen sind, hat sie das Schlucken wieder gelernt und der Schlauch, über den sie künstlich ernährt werden musste, konnte entfernt werden.  Auch das Sprechen kommt ganz langsam wieder. Da meine Mutter eine 24- Stunden Betreuung braucht, mussten wir einen Heimplatz finden und wir haben einen gefunden. Gott-Göttin sei´s gelobt und gedankt! Sie hat nun ein schönes ostseitiges Einzelzimmer. Mein Vater und ich haben einen Vormittag lang das Zimmer so eingerichtet, in der Hoffnung, dass sie sich wohlfühlen wird. Es wird ja für die Zukunft ihr zu Hause sein und als dieses soll sie es auch empfinden.

Wir besuchen sie sehr häufig, eigentlich kann man sagen, dass fast rund um die Uhr jemand von der Familie bei ihr ist. Sie ist sicher die privilegierteste Patientin im Haus, denn ganz viele Menschen hier bekommen nur sporadisch Besuch oder überhaupt keinen.
Es ist traurig mitanzusehen, dass so das Ende eines langen Lebens sein muss. Die Menschen hier sind sehr liebevoll betreut, aber trotzdem sitzen viele fast den ganzen Tag in ihren Rollstühlen und warten! Aber worauf wartet man noch in diesem Alter, in diesem Zustand? Viele sind teilweise gelähmt oder geistig verwirrt, manche können sich auch mit einem Rollator fortbewegen und ganz wenige können noch ungehindert ihre Beine gebrauchen, haben dafür aber andere Gebrechen.
Es ist die Endstation!!

Auch meine Mutter ist hier gelandet. Es war nie unser Wunsch, einen Elternteil ins Heim geben müssen. Aber die Umstände sind so, dass keine andere Möglichkeit bleibt und so versuchen wir, mein Vater,meine zwei Geschwister und ich, meiner Mutter den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich glaube, dass uns dies mit zunehmenden Maße immer besser gelingt.

Jänner

Das Jahr begann sehr vielversprechend. Ich hatte viele Vorsätze, Pläne und Ideen, ich fühlte mich kraftvoll, war energiegeladen und startete mit einem guten Optimismus ins neue Jahr. Aber nach 13 Tagen war es mit dem Höhenflug schon zu Ende, denn ich erkrankte an der echten Grippe.
Ich fühlte mich elend, das Fieber stieg bis auf 39 Grad und wollte und wolle nicht sinken. Das Wetter war unerwartet mild für den Jänner und ich empfand es als sehr unangenehm , im Bett liegen zu müssen,  während die Wintersonne ins Zimmer schien.
Ich bewege mich gerne an der frischen Luft, aber jetzt war ich verurteilt, das Bett zu hüten. Wobei ich sagen muss, dass meine Krankheiten mir immer die Möglichkeiten gaben, nachzudenken, in mich zu gehen, Resumee zu ziehen über die Vergangenheit und neue Herangehensweisen für Probleme zu finden.

Aber nie hätte ich damit gerechnet, dass ich mit einem Problem konfrontiert werden würde, das mir fast den Boden unter den Füßen weggezogen hätte.
Meine 89 jährige Mutter erlitt einen sehr schweren Schlaganfall. Obwohl sie sofort ins Krankenhaus gebracht wurde und alle Untersuchungen  gemacht wurden, die die Ärzte für notwendig erachteten, konnte man ihr nicht so  helfen, dass sich ihr Zustand gebessert hätte. Sie blieb linksseitig gelähmt, konne nicht sprechen und auch nicht schlucken.
Als die Rettungsmänner meine Mutter aus ihrer Wohnung trugen, konnte ich in ihren Augen die Aussichtslosigkeit ihres Zustandes, das Erkennen ihrer Hilflosigskeit und auch die Gewissheit lesen, dass sie nie mehr nach Hause zurück kommen würde.

Eine Ära war zu Ende gegangen. Meine beiden alten Eltern die über mir wohnen, gab es in dieser für mich gewohnten Form nicht mehr. Sie, die während ihrer 63 –  jährigen Ehe nie getrennt gewesen waren,abgesehen von drei Kuraufenthalten meiner Mutter, mussten nun jeder ohne den anderen auskommen. Sogar meine Katze fühlte den Verlust. Unsere Katze verbrachte fast den ganzen Tag in der Nähe meiner Mutter, denn sie liebt Katzen über alles, so wie sie überhaupt jedes Tier in ihr Herz geschlossen hat.

Unsere Familie rechnete damit, dass meine Mutter sterben würde… so schlecht war ihr Zustand!  Sie bekam die letzte Ölung und mein Vater saß rührend während der ganzen Besuchszeit, und diese war von 13 Uhr bis 20 Uhr, an ihrem Krankenbett. Aber, welch Wunder, nach fünfTagen hatte sie sich so gut erholt, dass sie von der Intensivstation in ein Krankenzimmer verlegt werden konnte.
Sie kann  zwar nicht sprechen, nicht  schlucken und auch die linke Seite ist weiterhin gelähmt, aber ihre Lebensgeister sind bis zu einem gewissen Grad wieder da.
Man kann sich nun die Frage stellen: ist so ein Leben lebenswert?
Aber wenn ich den Glanz in den müden Augen meiner Mutter sehe, wenn sie meinen Vater sieht oder auch uns Kinder (wir sind 3), wenn ich ihr Lächeln sehe, welches wieder auf ihrem Gesicht erblüht, zwar nicht so oft wie in ihrer gesunden Zeit aber doch immer wieder, dann kann ich nur sagen:
Ja!